Am 8. April 2019 startete unsere Projektwoche zu dem Thema ,,Lessing und Shakespeare“. Gestartet haben wir mit einer Dokumentation vom ZDF über William Shakespeare. In dieser Dokumentation wurden Shakespeare und sein Werk in Frage gestellt. Hat er die Stücke selbst geschrieben, die ihm zugeschrieben worden sind? Wurde ihm geholfen? Hat er sich Ideen abgeschaut? Woher hat er sein Wissen, ohne dass er einen Schulabschluss gemacht hat, genommen? Oder hat Christopher Marlow, ein Dichter-Genie zu Shakespeares Zeiten, diese Werke geschrieben?

Nach einer Einführung zum Thema, konnte die Arbeit für die Projektwoche beginnen. Wir wurden in sechs Gruppen aufgeteilt. Unsere Aufgabe bestand nun darin, dass jeweilige zugeteilte Thema in Form eines Vortrages zu erarbeiten. Um mehr über den Schriftsteller Shakespeare zu erfahren, gab es folgende Arbeitsaufträge:

  1. Biografie Shakespeares
  2. Werkübersicht mit kurzen Informationen zu den Werken; der Schwerpunkt sollte auf den Tragödien liegen
  3. Das Elisabethanische Zeitalter
  4. Das Elisabethanische Theater und die Rolle Shakespeares
  5. Das antike Theater der Griechen - Sind Einflüsse bei Shakespeare und Lessing zu finden?
  6. Mord unter Liebenden in der Literatur – Warum? Eine Übersicht mit Beispielen sollte gegeben werden. Eine kurze inhaltliche Vorstellung der Werke sollte vorgenommen werden.
 
 

Am Dienstag wurden in den ersten beiden Stunden die Ergebnisse dann vor der Sprachgruppe vorgestellt. Außerdem bekamen wir Besuch von einem freischaffenden Schauspieler, der auch mit Studenten an der RWTH-Aachen arbeitet. Dozent Julius D'Silva brachte uns das „praktische“ Theater am Beispiel von Romeo und Julia näher. Wir machten viele Übungen, die auch Schauspieler machen. Die Herausforderung bestand darin, aus sich selbst heraus zu kommen, etwas lockerer zu werden und vor allem laut und frei zu sprechen. Wir hatten eine Menge Spaß und alles in allem machten wir eine interessante und unvergessliche Erfahrung zu Shakespeares Sprache.  Das spielerische Erarbeiten des Metrums bei Shakespeare-Stücken, dem sogenannten Pentameter, werden wir so schnell nicht mehr vergessen. 

 
 

Am Ende des Tages wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt, um sich mit den beiden Stücken zu beschäftigen. Die eine Gruppe bekam das Stück ,,Emilia Galotti“ von Lessing und die andere ,,Romeo und Julia" von Shakespeare. Die zwei Tragödien wurden in einem früheren Zeitalter geschrieben, also bekamen wir die Aufgabe eine vorgegebene Szene in eine für uns gängige Sprache umzuschreiben. Wir Schüler haben uns dazu entschieden, eine lustige und auch etwas überspitzte Jugendsprache zu wählen, weil uns die Sprache des 16. und 18. Jahrhunderts sehr fremd erscheint. Aber Sprache hat sich über viele Jahrhunderte entwickelt und wird sich auch immer weiterentwickeln.

 
 

Am Mittwoch verteilten wir dann alle Rollen und schrieben die Stücke um. Um das Stück „Romeo und Julia“ besser verstehen zu können, haben wir uns die moderne Auflage der Tragödie als Film mit Leonardo DiCaprio angesehen. Film und Sprache passten absolut nicht zusammen: Ein Film in heutiger Umgebung mit der Sprache Shakespeares und das fast im Original, ein irritierendes Zusammentreffen!

Am Donnerstag haben wir unsere Stücke fleißig geprobt, um mit Erfolg diese bei der Präsentation am Freitag vorzustellen.

Melina Schramm
Jahrgangsstufe EF