„Toll, dass ihr gekommen seid!“ – diesen Satz hörten die 6 Schüler der Gesamtschule Gangelt- Selfkant mehrfach. Immer wieder gaben Brunssumer Bürger uns die Hände oder klopften uns auf die Schulter nach der von den Schülern gehaltenen Rede auf dem Friedhof der Stadt Brunssum zur Gedenkfeier am 04. Mai, dem Jahrestag der Befreiung der Niederlande vom Nationalsozialismus.

 
 

6 Schüler der Gesamtschule Gangelt-Selfkant in Begleitung des Diakons und Schulseelsorgers Lütgemeier und des Abteilungsleiters Kolvenbach waren über Jack Aldewereld, der schon 2016 an der Gesamtschule in Gangelt einen Vortrag über den Holocaust hielt, eingeladen, an den Feierlichkeiten teilzunehmen.

Den Auftakt machte ein Gottesdienst in der Brunssumer Gregorius- Kirche. Hier erinnerte Jack Aldewereld als Gastredner an das Schicksal der unter den Nationalsozialisten verfolgten Minderheiten, an sein eigenes sowie das der Grubenarbeiter der Gemeinde Brunssum, von denen einige willkürlich Opfer eines Erschießungskommandos der Wehrmacht wurden. Er lobte die Brunssumer für ihren Mut, während des Krieges jüdische Familien und Kinder zu verstecken, womit sie sich selbst in größte Gefahr brachten, es aber dennoch taten.

 
 

Anschließend ging eine beeindruckende Prozession mit hochrangigen Vertretern des in Brunssum stationierten Militärs der NATO zum Friedhof der Stadt. Nacheinander erfolgte hier von mehreren Würdenträgern und den eingeladenen Schülern der Gesamtschule Gangelt- Selfkant jeweils eine Kranzniederlegung in eindrucksvoller und außergewöhnlicher Atmosphäre.

Der Bürgermeister der Stadt Brunssum hielt nach einer Gedenkminute eine mahnende Rede, die damals errungene Freiheit nicht als selbstverständlich zu erachten und sie weiter zu verteidigen gegen Unterdrückung und Verfolgung. 

 
   
 

Danach wurden die Schüler der Gesamtschule gebeten, ihre vorbereitete Rede vorzutragen. Abwechselnd und selbstbewusst vor mehreren Hundert Zuhörern, hielten auch sie eine ergreifende Rede über das Gedenken an die Vergangenheit und dem Auftrag auch ihrer Generation, weiterhin eine friedliche und gemeinsame Zukunft in Europa zu gestalten. 

 
 

Diese große Ehre, als Schüler einer deutschen Schule, zu den Gedenkfeierlichkeiten zum Jahrestag der Befreiung der Niederlande nicht nur eingeladen worden zu sein, sondern auch noch gehört zu werden, hat uns alle sehr nachhaltig beeindruckt.

Im Anschluss an die Kranzniederlegungen ging es auf den benachbarten Soldatenfriedhof, auf dem 328 britische Soldaten begraben sind. Auch hier erfolgte eine Kranzniederlegung, umrahmt von einem militärischen Zeremoniell. Jack Aldewereld und seine Frau Ina baten uns und einige Schülerinnen und Schüler des Kreisgymnasiums, die von Herrn Backhaus und seiner Frau Irene begleitet wurden, auch hier am Gefallenendenkmal je eine weiße Rose niederzulegen. Diese Ehre und enorme Würdigung nahmen wir gerne an.

Am Ende wurden wir eingeladen, als Ehrengäste im „Brikke Oave“ in Sittard die Feierlichkeiten ausklingen zu lassen.

T. Kolvenbach