Gleich zu Beginn des Schuljahres ging es für den gesamten 10. Jahrgang nach Hamburg. Start war am 4. September 2017. Um 8.00 Uhr sollte es mit zwei Bussen Richtung Norden gehen.

Nachdem Schüler und Lehrer ihr Gepäck in den Bussen verstaut und ihren Platz gefunden hatten, ging es los. Die Busfahrt verlief ohne größere Stauungen, so dass wir schon gegen 14.30 Uhr am Hotel in Hamburg ankamen. Da wir um diese Zeit leider nicht die einzige Gruppe waren, die ankam, stand zuerst einmal Geduld auf dem Spiel. Doch nach ca. 1 Stunde konnten wir einchecken und die Zimmer beziehen. Auspacken, Betten beziehen – dies ging bei unseren Schülern sehr schnell, denn sie wollten schon mal die nähere Umgebung des Hotels erkunden. Dies konnten sie auch machen, denn für diesen ersten Nachmittag war kein Programm geplant. Die ersten gemeinsamen Unternehmungen standen erst am Dienstag an. Bis zum Abendessen gegen 19.30 Uhr hatten sie den Restnachmittag zur freien Verfügung.

Am Dienstag ging es dann mit den gebuchten Programmpunkten los. Es stand eine Hafenrundfahrt an, die uns den Hamburger Hafen, das Tor zur Welt wie es heißt, näher brachte. An Schiffen und Trockendocks vorbei staunten die Schüler nicht nur über die Schiffe und den Hafenanlagen, sondern auch über viele interessante Informationen, die der Schiffführer weiter gab. Da Hamburg mit der neuen Elbphilharmonie ein neues Wahrzeichen hat, ging die Schiffstour auch dort vorbei und auch von der Wasserseite her war das Gebäude ein Erlebnis wert.

Danach ging es wieder zu den Landungsbrücken zurück und die Schüler bekamen wieder festen Boden unter die Füße. Für den Nachmittag stand dann ein Rundgang durch die Hamburger Speicherstadt an, die uns die Bedeutung dieses Hamburger Stadtteils vor Augen führte. Die Gruppen waren auf mehrere Stadtführer verteilt, so dass übersichtliche Gruppen gebildet werden konnten. In der Hamburger Speicherstadt wurden die Waren gelagert, die nach Hamburg per Schiff ankamen oder von Hamburg aus weitertransportiert werden sollten. Die Gebäude sind aus Klinkersteinen gemauert, so dass auch heute noch ein einheitliches Stadt- und Gebäudebild zu sehen ist. Da heute im Container-Zeitalter diese Gebäude als Lagergebäude nicht ehr genutzt werden, hat eine Umnutzung stattgefunden. Hier finden sich Büros, große Verwaltungsbereiche und auch Wohnungen, so dass hier in der Speicherstadt Leben eingezogen ist. An vielen Gebäuden sind noch die Hebevorrichtungen zu sehen, mit deren Hilfe früher die Waren von den Schiffen hochgezogen wurden und dann dort gelagert wurden. Die Schiffe konnten bis an die Gebäude heranfahren.

Am Mittwoch sollte die Hamburger Miniaturwelt besichtigt werden. Dort sind Nachbauten von Landschaften und Gebäuden zu bewundern und diese werden von fahrenden Zügen und Autos mit Leben gefüllt. Startende und landende Flugzeuge sind auf dem nachgebauten Flughafen ebenfalls zu bestaunen. Es gibt zu mehreren Themenbereiche nachgebaute Landschaften und Städte: Skandinavien, Amerika, Italien, Mitteldeutschland, Österreich und die Schweiz. Die Stadt Hamburg selbst darf natürlich nicht fehlen.

Und hier schlagen nicht nur für Modellbauer die Herzen höher. Seit über 15 Jahren besteht diese Miniaturwelt und mit diesem Erfolg haben die Gründer so nicht gerechnet. Erweiterungen sind deshalb auch schon wieder geplant und das ein oder andere Projekt ist schon im Bau. 120 bis über 200 m²groß sind die einzelnen Bereiche und die einzelnen Anlagen haben teilweise über 3 Millionen Euro gekostet. Der längste Zug misst 16,4 m und fährt durch die weiten Landschaften von Amerika.

Der zweite Programmpunkt an diesem Tag war das Hamburger Gruselkabinett „Dungeon“. Dort kamen Hamburger Schurken und „Schurkinnen“ zu Wort, die in historischer Kulisse auftraten und ihr Unwesen trieben. Ob es die Hammermörderin war oder Störtebeker, der Pirat – sie alle hinterließen in den wenig beleuchteten Kulissen bei Schülern und Lehrern ein Gruseln. Die Gänsehaut war vorprogrammiert. Der Abschluss bildete dann noch ein „freier Fall“ aus 8 m Höhe, der den Sturz in das Galgenseil simulieren sollte. Die Anzahl der teilnehmenden Schüler war gering. Aber die, die sich trauten, bekamen ein Erlebnis der besonderen Art geboten. Da man auf dem Sitz abgesichert war, konnte nichts passieren.

Nach diesen beiden Programmpunkten am Mittwoch konnten sich die Schüler die Zeit bis zum Abendessen frei einteilen. Schade nur, dass das Wetter an diesem zweiten Tag nicht mehr so mitspielte, denn ab und an gingen Schauer vom Himmel herunter. Aber dies tat der guten Stimmung keinen Abbruch.

Am Donnerstag, den letzten Tag der Hamburgfahrt, besuchten wir, nachdem der alte Elbtunnel besichtigt worden war und wir von der Plattform am gegenüberliegenden Elbufer auf den Hamburger Hafen schauen konnten, noch den Elbstrand in Hamburg-Altona. Dazu ging es noch einmal mit dem Schiff durch den Hamburger Hafen. Auch wenn das Wetter wieder nicht mitspielte, war die Fahrt an den großen Schiffen vorbei schon ein interessantes Erlebnis. An unserer Endhaltestelle lagen sogar eine Reihe von alten Schiffen in einem kleinen Museumshafen, die man sich noch anschauen konnte.

Zwei „tapfere Knaben“ unserer Jahrgangsstufe gingen sogar ins Elbwasser, obwohl kein gutes Wetter war. Sie hatten an diesem Morgen aber leider nicht das Glück auf ihrer Seite. Der eine rutsche auf den glitschigen Steinen aus und holte sich blaue Flecken und leichte Abschürfungen, der andere trat in eine Scherbe und verletzte sich am Fuß. Die Wunde musste sogar genäht werden. Die Aufregung war natürlich groß und da auch noch ein heftiger Schauer vom Himmel fiel, wurden wir teilweise sehr nass. Umziehen im Hotel war angesagt. Der Rest des Tages stand dann für die Schüler zur freien Verfügung und sie konnten sich in Gruppen die Hamburger Innenstadt noch einmal ansehen und, wer noch Geld zur Verfügung hatte, shoppen.

Freitagmorgens standen dann die Busse pünktlich vor unserem Hotel und die Rückfahrt konnte Richtung Gangelt angetreten werden. Auch diese Rückfahrt verlief ohne großen Stau, so dass wir recht pünktlich in Gangelt eintrafen.

Alles in allem hatten wir abwechslungsreiche Tage. Das Programm war von unserem Kollegen Herbert Drexler gut zusammengestellt worden. Die Schüler nahmen viele interessante Eindrücke mit nach Hause. Unsere Schüler haben sich an Regeln, Abmachungen und Hausordnung im Hotel gehalten und sind für ihr Verhalten und Benehmen von den Hotelmitarbeitern sogar gelobt worden. Auch die mitfahrenden Teamlehrer des 10. Jahrganges waren mit dem Ergebnis der Fahrt mehr als zufrieden. Wir werden uns gerne an diese Abschlussfahrt erinnern.

Bernd Gödde-Knippen
Gesamtschule Gangelt-Selfkant