Am 30.03.2017 waren Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Gangelt-Selfkant und der Gangelter Realschule zu einer bewegenden Gedenkfeier in der Stadt Brunssum eingeladen. Auch hier wurden Gedenktafeln in Andenken an die Opfer des Holocaust angebracht.

Die Veranstaltung begann in der „Brikke Oave“ in der Lindeplein in Brunssum um 13 Uhr.

Ein Chor stimmte die Zuhörer auf die Feierlichkeiten ein, bevor sich in einer bewegenden Ansprache der Bürgermeister der Stadt, Luc Winants, und ein Vertreter der niederländischen Regierung an die versammelten Gäste wandten. Beide Redner erinnerten an die Zeit des Holocaust und mahnten die Anwesenden, nie die Schrecken des Krieges zu vergessen, gegen Unterdrückung zu kämpfen und Menschen in Not zu helfen.

Unter den Ehrengästen war Alfred Strauss, ein Vertriebener, der im Alter von 13 Jahren vor den Nazis in die Niederlande fliehen musste, und dort von einer Familie aus Brunssum mehrere Jahre vor den Nazis versteckt wurde. Er kam extra aus New York, um der Veranstaltung beizuwohnen. Ebenfalls zu Gast war Jack Aldewereld, der schon im letzten Jahr unter anderem Gast in der Realschule Gangelt war um dort vor Schülerinnen und Schülern beider Schulen von seinem eigenen Schicksal als Kind zu berichten und wie er vor den Konzentrationslagern der Nazis verschont blieb.

Weitere besondere Gäste der Feier waren der israelische Botschafter in den Niederlanden, Aviv Shir-On, und der Honorarkonsul von Israel, Benoit Wesley. Auch ein hochrangiger Vertreter der niederländischen Armee war zugegen.

Aufgelockert wurde die Veranstaltung durch ein Schülerinterview, das ein bekannter niederländischer Moderator mit Schülerinnen und Schülern verschiedener Schulen aus den Niederlanden, einer Gastschülern aus Moskau und zwei Schülern der Gesamtschule Gangelt-Selfkant, Justin Rongen und Tom Zaunbrecher, hielt. Zentrale Frage hierbei war, welche Bedeutung die NS-Zeit für junge Menschen der heutigen Zeit hat und ob Niederländer und Deutsche nun Freunde seien, was nicht nur die beiden bejahten.

Insgesamt wurden an drei Orten, in der Engerplein, in de Ruiterstraat und in de Houserstraat feierliche Gedenktafeln enthüllt, die an den Holocaust erinnern sollen.

In der Engerplein sprachen die beiden Schülervertreter der Realschule Gangelt über die NS-Zeit in Europa und den Holocaust, der gerade im Geschichtsunterricht thematisiert wird. Auch sie sprachen sich dafür aus, dass diese Zeit nicht vergessen werden und sich niemals wieder wiederholen dürfe.

Kolvenbach, AL II