Die Fachgruppe Naturwissenschaften, an der Spitze Herr Frenken, hatte die Fortbildung für das Kollegium organisiert. Es ging um die Landwirtschaft vor Ort. Ein biologisch bewirtschafteter und ein konventionell bewirtschafteter Bauernhof (Milchviehbetriebe) wurden besucht.

Begonnen wurde der etwas andere Unterrichtstag mit einem gemeinsamen Frühstück, bevor die Lehrer noch einmal die „Schulbank“ drücken mussten. Nach einleitenden Worten durch den Schulleiter Herrn Schlimm und einen Überblick über die zu besuchenden Betrieben sowie einigen landwirtschaftlichen Problemstellungen durch Herrn Frenken ging es gegen 10.00 Uhr los und das Kollegium startete zur Exkursion.

Bauernhof Nr. 1 wurde vom Landwirt Tholen bewirtschaftet. Hier lernte das Kollegium einen Biobauernhof kennen, der nach ökologischen Gesichtspunkten bewirtschaftet wird. 60 bis 65 Kühe stehen hier im Stall, die pro Tag einmal gemolken werden. Wer die Melkarbeit noch mit Melkschemel und Handarbeit der Bauern kennt, der war über die technischen Neuerungen auch im Kuhstall überrascht. Mittlerweile werden die Kühe in einem Melkkarussell gemolken. Die Biokuh gibt ca. 10 Liter Milch pro Tag, so dass im Jahr ca. 4000 Liter Milch pro Kuh zusammenkommen. Auch kümmert man sich um die Nachzucht, so dass wir auch Kälbchen im Stall bewundern konnten. Futter für die Winterzeit wird zum größten Teil auf eigenen Feldern erzeugt, so dass nur relativ wenig Futter zugekauft werden muss. Auch wird die anfallende Gülle vermarktet.

Alles in allem war der Biobauernhof recht übersichtlich und bei den Ausführungen durch Herrn Tholen zu seinem Betrieb konnte man feststellen, dass er hinter der Idee der Bio-Bewirtschaftung stand. Er war sehr engagiert in seinen Ausführungen und stellte die Problematik sehr verständlich dar.

Danach ging es gegen Mittag zu Betrieb Nr. 2. Dies war der landwirtschaftliche Hof der Familie Schnitzler und hier konnten wir bei der Anfahrt schon aus der Ferne sehen, dass die Dimensionen des Betriebes schon etwas größer waren als auf dem Biobauernhof.

250 Kühe standen hier in den beiden großen Ställen, dazu konnten wir noch ca. 60 Kälber bestaunen, die in der Aufzucht waren. Und um über 300 Tiere tagtäglich mit Futter zu versorgen braucht es schon größere Kapazitäten als auf dem Biohof. Dies sah man schon an den Möglichkeiten der Futterunterbringung, die es gab. Und die Kühe beim Landwirt Schnitzler brauchen auch nicht auf ihr tägliches Obst verzichten.

Neben der eigentlichen Kuhhaltung gab es noch eine Biogasanlage, die auch Wärme an eine nahe gelegene Gärtnerei verkauft, die Dächer der Stallungen waren mit Fotovoltaik Elementen bestückt, so dass auch eigener Strom erwirtschaftet wird.

Gefüttert wird nicht einfach so – die Energiezufuhr für die Tiere muss stimmen, auf dem Bio-Bauernhof genauso wie beim konventionellen Betrieb. Und dies scheint wohl mittlerweile eine Wissenschaft für sich zu sein.

Um auch das Ergebnis der Produktion zu testen, gab es bei Familie Schnitzler Milch, Kakao und Dips aus Käse aus eigener Produktion zum Probieren. Dazu hatten sich einige Landfrauen bereit erklärt, die diese Leckereien für das Kollegium vorbereitet hatten.

Als Abschluss traf sich das Kollegium dann noch zu Kaffee und Kuchen in der Brebener Mühle und ließ einen interessanten Tag ausklingen.

Den Organisatoren und den beiden Gangelter Landwirten sei für die Information und die Arbeit gedankt. Wir kommen gerne wieder. 

Bernd Gödde-Knippen
Gesamtschule Gangelt-Selfkant