Was machen 30 Schülerinnen und Schüler und zwei Theaterpädagogen an einem grauen Novembertag? Sie machen ihn bunt. Besser kann man den knapp vier stündigen Theaterworkshop in der „Alten Schule“ in Höngen am 11.11.2016 nicht beschreiben. Die Unterstützung von Herrn Stoffels, Leiter des Jugendtreffs der Alten Schule, sowie die finanzielle Unterstützung durch das Land macht es möglich.

Zu Beginn stehen Lockerungs-/ Aufwärmübungen auf dem Programm, welche von den beiden (äußerst sympathischen) Theaterpädagogen Beate und Kevin erklärt und vorgemacht werden. Bei den Übungen soll nicht nur das Eis gebrochen, sondern auch die Wahrnehmung der Umwelt der Schülerinnen und Schüler geweckt werden. Beispielsweise sollen die Schülerinnen und Schüler kreuz und quer durch den großen Raum wuseln und auf ein Kommando der Pädagogen die Augen schließen. Dann sollen sie u. a. mit geschlossenen Augen bewusst werden, wie viele Leute im Raum eine Brille und einen Schal tragen. Auch werden zufällige Paare gebildet, bei denen eine Schülerinnen bzw. ein Schüler Bewegungen vormacht, die die /der andere dann spiegelt, sprich nachahmt. Das Eis ist nun vollends gebrochen, die Stimmung hervorragend.

Die Schülerinnen und Schüler nehmen locker im Schneidersitz Platz und überlegen gemeinsam, worüber sie ein kleines Theaterstück aufführen möchten. Als Vorgabe dienen lediglich die Begriffe „Zusammenhalten“ und „Toleranz“. Los geht es also: Brainstorming. Schon nach kurzer Zeit kristallisiert sich heraus, dass die Themen Smartphone, Eifersucht, Gerüchte, Herkunft und Ausgrenzung das kleine Theaterstück bestimmen sollen.  

Gemeinsam werden Charaktere überlegt: die Außenseiterin Nina aus einem fremden Land; die Clique und deren Anführerinnen Chantal und Mandy, die sich auf die Außenseiterin eingeschossen haben; das Mädchen Rebecca, das selbst einmal arm war und nun um die Gunst der Clique wirbt, dabei aber der Außenseiterin vorwirft, ihr Handy gestohlen zu haben und der „Held“ Marvin, der den Vorwurf entkräftet und die Außenseiterin in eine neue Clique integriert, sowie weitere Rollen, die allesamt fair per Losverfahren vergeben werden.

Die beiden Theaterpädagogen teilen die Schauspielerinnen und Schauspieler in Gruppen auf, die an separaten Räumen in der Alten Schule ihre Texte überlegen und ihre Akte einstudieren. Gegen 11 Uhr treffen sich alle Gruppen und führen das Stück voller Enthusiasmus auf, natürlich mit einem Happy End. Man merkt den Schülerinnen und Schülern an, dass sie einen riesen Spaß haben, es wird viel gelacht und begeistert applaudiert.

Zu guter Letzt findet eine Reflexionsrunde statt, in der alle Schülerinnen und Schüler kurz ihren Eindruck des Theaterworkshops schildern. Hier wird erneut deutlich, wie viel Spaß es nicht nur den Schülerinnen und Schülern gemacht hat, sondern auch den Theaterpädagogen Beate und Kevin, die sich von der Offenheit und Kreativität der Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Gangelt-Selfkant schlichtweg begeistert zeigen. Der Workshop machte den Schülerinnen und Schülern derart Spaß, dass prompt Fragen nach einer Theater-AG aufkommen. Unsere Schule versucht nun, dies umzusetzen.